Mieten statt Kaufen: Leasing und Langzeitmiete
Mit dem Führerschein in der Tasche steht dir die Welt offen. Doch so aufregend die ersten Fahrten auch sein mögen, früher oder später wirst du nicht länger abhängig von anderen sein wollen, sondern selbst entscheiden, wann es wo langgeht. Um deine neugewonnene, mobile Freiheit uneingeschränkt genießen zu können, braucht es dein erstes, eigenes Auto!
Egal ob Neu- oder Gebrauchtwagen, nicht nur für Fahranfänger bedeutet der Autokauf eine erhebliche Investition. Zusätzlich zu dem hohen Anschaffungspreis erwarten dich als Fahrzeughalter langfristig eine ganze Reihe weiterer, finanzieller Verpflichtungen: Versicherungsbeiträge, Kfz-Steuern und regelmäßige Wartungs- und Instandhaltungskosten können den Geldbeutel auf Dauer arg belasten.
Indes legen jüngere Generationen deutlich weniger Wert auf Besitz als Autofahrer in den vergangenen Jahrzehnten. In Zeiten, in denen Flexibilität in allen Lebenslagen zum höchsten Gut avanciert, werden langfristig bindende Kosten schnell zur Belastung. Die Automobilbranche reagiert auf das sich ändernde Konsumverhalten mit alternativen Vertriebsmodellen. Frei nach dem Motto: „Mieten statt Kaufen“ setzen Autohäuser und Leihwagenfirmen vermehrt auf zeitlich befristete Optionen.
Wir haben uns mit Leasing und Langzeitmiete zwei der derzeit populärsten Modelle näher angeschaut und für dich die jeweiligen Vor- und Nachteile zusammengestellt.
Miet me at the Dealership?!
Bevor wir uns nun eingehender den unterschiedlichen Varianten der Autovermietung zuwenden, stellt sich zunächst die Frage: Ist das Mieten eines Fahrzeugs über einen längeren Zeitraum für dich grundsätzlich überhaupt sinnvoll? Die Antwort hängt neben deiner finanziellen Situation ausschließlich von deinen individuellen Bedürfnissen ab!
Während insbesondere das Leasing aufgrund steuerlicher Vorteile lange Zeit vor allem für Unternehmen rentabel war, gibt es mittlerweile auch attraktive Angebote für Privatpersonen. Wenn du beruflich oder aus anderen Gründen für einen begrenzten Zeitraum ein Auto benötigst, ist das Mieten meist eine elegantere und kostengünstigere Variante als der Kauf. Dies gilt ebenfalls für Rundreisen oder längere Auslandsaufenthalte.
Für Bewohner von Großstädten und Ballungszentren mit entsprechender Infrastruktur sind öffentliche Verkehrsmittel meist eine deutlich entspanntere Alternative zu endloser Parkplatzsuche und vollgestopften Straßen zur Rush Hour. Bei zeitlich begrenztem Bedarf lohnt sich hier eine flexible Miete tendenziell mehr als in weniger gut angebundenen Regionen.
Auch wenn du mit der Anschaffung eines bestimmten Modells oder Fahrzeugtypen liebäugelst, kann eine längere, mietfinanzierte Testphase dir bei der Kaufentscheidung helfen. Beim Leasing besteht zudem in aller Regel die Möglichkeit, das Fahrzeug nach Ablauf der Vertragslaufzeit für einen Restbetrag zu erwerben. Schließlich eröffnen Langzeitmiete und Leasing dir den Luxus, regelmäßig neue oder zumindest andere Wagen zu fahren.
Leasing vs. Langzeitmiete
Bei Leasing und Langzeitmiete handelt es sich um die gängigsten Formen der langfristigen Autovermietung. Beide Modelle haben ihre jeweiligen Vor- und Nachteile und unterscheiden sich auf den ersten Blick hauptsächlich hinsichtlich der Faktoren wie Laufzeit, Eigenverantwortung des Mieters und Kosten.
Laufzeit
Die meisten Mietwagenfirmen vermieten ihre Autos langfristig zu besonderen Konditionen für Zeiträume zwischen einem Monat und je nach Anbieter bis zu zwei Jahren. Dabei unterscheidet sich das Verfahren kaum von dem Anmieten eines Fahrzeugs für wenige Tage – statt einer Tagesgebühr wird lediglich eine monatliche Rate fällig. Die Mietdauer kann je nach Bedarf flexibel verlängert oder aufgekündigt werden, auch ein spontaner Wechsel des Mietwagens ist möglich. Der Vorgang zur langfristigen Anmietung eines Fahrzeugs ist verhältnismäßig unkompliziert.
Beim Leasing beträgt die vertragliche Mindestlaufzeit in der Regel zwischen einem und fünf Jahren. Leasingverträge werden im Unterschied zu Langzeitmieten direkt mit den Autohäusern abgeschlossen und sind wesentlich schwieriger aufzukündigen. Aufgrund der deutlich höheren Verbindlichkeit geht dem Vertragsabschluss eine umfassende Bonitätsprüfung voraus.
Eigenverantwortung
Bei der Langzeitmiete beschränken sich die Halterpflichten auf ein Minimum. Als Mieter verpflichtest du dich lediglich zur sachgemäßen Handhabung und alltäglichen Pflege des Fahrzeugs. Für Reparaturen, Inspektionen und Versicherungen ist der Vermieter zuständig. Um dich gegen unerwartete Schadensforderungen des Vermieters abzusichern, solltest du bei Vertragsabschluss dennoch ganz genau auf die Versicherungsbedingungen der Vermietung achten!
Bei einem geleasten Fahrzeug bist du hingegen für sämtliche Instandhaltungsmaßnahmen verantwortlich. Für die gesamte Mietdauer verpflichtest du dich, alle notwendigen Reparaturen, Inspektionen und Wartungsarbeiten unverzüglich vorzunehmen. Auch für die Versicherungskosten musst du selbst aufkommen.
Kosten
Abgesehen von den laufenden Gebrauchskosten erwarten dich bei der Langzeitmiete keine weiteren Kosten. Durch die meist sehr geringe Laufzeit ist keine langfristige finanzielle Planung erforderlich.
Bei Leasing entstehen zusätzlich zu der monatlichen Rate weitere, teilweise versteckte Kosten. Zu Beginn und Ende der vereinbarten Laufzeit sind gesonderte Gebühren fällig. Informiere dich vor dem Vertragsabschluss deshalb besonders über fällige Schlusszahlungen! Nach Ablauf des Vertrags hast du für gewöhnlich die Möglichkeit, das Fahrzeug für den sogenannten Restwert zu erwerben. Auch hier können unvorhergesehene Kosten lauern: Nach Rückgabe des Fahrzeugs kontrolliert die Leasingfirma akribisch den Zustand des Wagens und vergleicht diesen mit dem bei Vertragsabschluss kalkulierten Restwert. Ergibt diese Prüfung einen geringeren Restwert als erwartet, musst du die Differenz aus eigener Tasche bezahlen.
Insgesamt ist das finanzielle Risiko beim Leasing wesentlich höher als bei der Langzeitmiete und erfordert entsprechende Planungssicherheit. Wenn du plötzlich deine monatliche Rate nicht mehr zahlen kannst oder aus anderen Gründen vorzeitig aus dem Vertrag aussteigen willst, hast du seitens der Leasingfirma keinerlei Kulanz zu erwarten.
Fazit
Im direkten Vergleich wird schnell deutlich, dass das Leasing im Unterschied zur Langzeitmiete bei weniger Flexibilität ein deutlich höheres finanzielles Risiko birgt. Auch trägst du als Mieter beim Leasing mehr Eigenverantwortung. Dennoch haben beide Modelle aufgrund der unterschiedlichen Ausrichtung ihre Daseinsberechtigung.
Die Langzeitmiete rechnet sich nicht für den jahrelangen Gebrauch, eignet sich aber hervorragend für zeitlich begrenzte Lebenssituationen, die Mobilität erfordern. Dank unkompliziertem Mietverfahren und flexibler Laufzeit ist der Aufwand gering.
Mit der Option auf den Erwerb des Fahrzeugs gleicht das Leasing für Privatpersonen eher einem Finanzierungskonzept. Im Unterschied zum klassischen Ratenkredit beim Kauf eines Neuwagens sind die Kosten allerdings höher und schwerer zu kalkulieren. Lasse dich deshalb nicht von vermeintlich geringen Leasing-Raten für dein Traumauto täuschen, unterm Strich zahlst du am Ende selbstverständlich drauf. Ein Leasingvertrag ist eine langfristige, finanzielle Verbindlichkeit und sollte deshalb gut überlegt sein.
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Als Fahrschule gehört die Beschäftigung mit verschiedenen Finanzierungmöglichkeiten zu unserem täglichen Brot. Wir sind deshalb bestens vertraut mit den Vorzügen und Risiken von langfristigen Mietmodellen und beraten dich jederzeit gerne. Wir freuen uns auf deine Nachricht!